Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind blutgefüllte kleine Kissen, die den Schließmuskel im After bei der Abdichtung des Mastdarms und somit bei der Stuhlregulation unterstützen. Manchmal können sich diese Gefäße vergrößern. Man spricht dann von einem Hämorrhoidalleiden (umgangssprachlich: „Hämorrhoiden“).
Eine angeborene oder altersbedingte Bindegewebsschwäche begünstigt die Entstehung von Hämorrhoiden. Als weitere Einflussfaktoren sind häufige Verstopfung, starkes Pressen beim Stuhlgang, vorwiegend sitzende Tätigkeit, Bewegungsmangel, Übergewicht oder eine Schwangerschaft zu nennen.
Hämorrhoiden verursachen unter anderem Juckreiz, Nässen, Brennen, Fremdkörpergefühl, Schmerzen beim/nach dem Stuhlgang, Vorfall von Knoten beim Stuhlgang und hellrote Blutungen.
Behandlungsmaßnahmen:
Hämorrhoiden sollten so früh als möglich behandelt werden. Der/die AllgemeinmedizinerIn kann erste medizinische Maßnahmen setzen. Die genauere Diagnose obliegt jedoch einem/r Facharzt/-ärztin. Je nach Hämorrhoiden-Stadium (Stadium 1 hat die geringste und Stadium 4 die stärkste Ausprägung) bieten sich unterschiedliche Therapiemöglichkeiten an. Hier einige Beispiele:
- In der Apotheke sind Salben und Zäpfchen erhältlich, welche die Symptome lindern. Die Anwendung sollte mehrmals täglich und vor dem Schlafengehen erfolgen. Damit die Zäpfchen ausreichend wirken, dürfen sie nicht zu tief eingeführt werden.
- Warme Sitzbäder (40°C) mit Kamillenblüten, Eichenrinde oder Zaubernussrinde fördern die Ausheilung entzündlicher Vorgänge. Nach dem Sitzbad die Analregion wieder gut abtrocknen.
- Chirurgische Maßnahmen (je nach Stadium): Verödung, Gummiring-Abbindung, Operation.
Allgemeine Tipps:
- ¨Analhygiene: Stuhlreste sollten mit einem weichen Toilettenpapier oder speziellen Feuchttüchern mit Ruscus Extrakt oder klarem Wasser entfernt werden. Bei Anwendung von Wasser die Analregion wieder sanft, aber gründlich abtrocknen/abtupfen. Herkömmliche Seifen sollten nicht zur Reinigung verwendet werden, da sie die Haut austrocknen.
Achtung: Eitrige Abszesse können sich nicht nur „sichtbar“ am Darmausgang, sondern auch „unsichtbar“ im Inneren des Mastdarms bilden. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte umgehend an eine/n Arzt/Ärztin.
- ¨Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung (Gemüse, Obst, Vollwertprodukte) und 2-2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag unterstützen die Verdauung und verhindern harten Stuhl. Stark gewürzte oder blähende Speisen, scharfe Käsesorten, Zitrusfrüchte, Schokolade, Kaffee sowie Alkohol besser meiden.
- ¨Regelmäßige Bewegung fördert die Verdauung. Die Bauchdecke belastende Sportarten (z. B. Gewichtheben) sollten vermieden werden.
- ¨Eine Gewichtsreduktion vermindert den Druck auf den Beckenboden.
- ¨Unterwäsche aus reiner Baumwolle ist zu empfehlen. Sie ist besonders hautfreundlich, atmungsaktiv, schweißaufsaugend und kochfest.
- ¨Als Stuhlauflage empfiehlt sich ein flacher, mit Rosshaar gefüllter Sitzpolster. Schaumgummikissen sind zu meiden, da man auf diesen sehr leicht schwitzt.
- ¨ Tägliches Schließmuskeltraining: Kneifen Sie fünf Sekunden lang den After zusammen, so als ob Sie Stuhl zurückhalten müssten. Danach wieder entspannen und 10x wiederholen. Führen Sie diese Übung mehrmals pro Tag durch. Da sich der Erfolg erst nach einigen Wochen einstellt, ist ein Langzeittraining wichtig.
►Beratung sowie weiterführende Gesundheitsinformationen erhalten Sie in Ihrer Apotheke.