Hyperurikämie und Gicht

Bei einer Hyperurikämie kommt durch eine Störung im Purinstoffwechsel zur Erhöhung der Harnsäurekonzentration im Blut. Purine, welche im Körper zu  Harnsäure abgebaut werden, sind vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten.
Bei stark erhöhten Harnsäurekonzentrationen kann es zur Ausbildung einer Gicht kommen. Diese ist charakterisiert durch Ablagerungen von Harnsäure bzw. deren Salzen (Urate) an verschiedenen Körperstellen insbesondere an Gelenken und deren Umgebung. Zudem kommt es in den betroffenen Bereichen zu schmerzhaften Entzündungen.
Neben genetischer Veranlagung spielen ungesunde Ernährung, Übergewicht, strenges Fasten, Nierenerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente eine große Rolle bei der Krankheitsentstehung.

Tipps aus Ihrer Apotheke:

  • ¨ Ernährung:
    Purinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Heringsfilet, Innereien, Hummer und Miesmuscheln sollten in Maßen gegessen werden.
    Die tägliche Aufnahme von 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse ist zu empfehlen. Zu beachten ist hierbei, dass Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Austern- und Steinpilze, Maronen, Artischocken, Brokkoli, Gemüsemais, Karfiol, Schwarzwurzeln und Spinat einen relativ hohen Puringehalt aufweisen.
    Pro Tag nicht mehr als drei bis vier Esslöffel Streich- und Kochfette aufnehmen. Für eine Salatmarinade oder zum Anbraten hochwertige Öle (Raps-, Lein-, Walnuss- oder Sojaöl) verwenden.
    Fruchtzucker bewirkt einen raschen, anhaltenden Anstieg der Harnsäurewerte. Deshalb sind speziell fruchtzuckerhältige Getränke zu vermeiden, da diese das Gichtrisiko deutlich erhöhen.
    TIPP: Bei einem Gichtanfall ist es sinnvoll die Nahrungszufuhr kurzfristig einzustellen und dem Körper nur Flüssigkeit zuzuführen.
  • ¨Pro Tag sollten 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden. Zu empfehlen sind Mineralwässer mit hohem Hydrocarbongehalt, stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte sowie Tee.
    Alkohol steigert die Harnsäurekonzentration im Blut. Daher sollte dieser nur selten und nur in kleinen Mengen (0,2 bis 0,3 Liter) konsumiert werden. Achtung! Bier  enthält nicht nur Alkohol, sondern auch Purine.
  • ¨Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Normalisierung des Körpergewichtes.
  • ¨Regelmäßige körperliche Bewegung ist zu empfehlen.
  • ¨Zur medikamentösen Therapie stehen Arzneimittel zu Verfügung, welche die Harnsäurebildung hemmen oder den Serumharnsäurespiegel senken. Schmerzmittel und/oder eine lokale Kältetherapie verschaffen Schmerzlinderung.

►Beratung sowie weiterführende Gesundheitsinformationen erhalten Sie in Ihrer Apotheke.