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DILZEM RET 240MG
Fachinformation      
DILZEM RET 240MGGEBRAUCHSINFORMATION

Dilzem retard 240 mg - Kapseln

Wirkstoff: Diltiazemhydrochlorid
Z.Nr.: 1-20946
Hersteller: Gödecke AG, Freiburg, BRD
Zulassungsinhaber: Parke-Davis Ges.m.b.H., Wien


Zusammensetzung

1 Kapsel enthält 240 mg Diltiazemhydrochlorid sowie Fumarsäure, Talkum, Polyvidon, Saccharose, Maisstärke, Eudragit-RS und RL, Gelatine, Titandioxid (E 171) und Opacode schwarz (E 172).

Eigenschaften und Wirksamkeit

Angina pectoris-Anfälle treten im Gefolge einer Herzkranzgefäßerkrankung bei unzureichender Durchblutung des Herzmuskels auf und machen sich als heftiger Herzschmerz bzw. als Engegefühl im Brustraum bemerkbar. Die Anfälle sind ein Zeichen dafür, daß der Herzmuskel ungenügend mit Sauerstoff versorgt wird.
Diltiazem senkt den Sauerstoffbedarf des Herzens und führt gleichzeitig auf Grund einer verstärkten Durchblutung des Herzmuskels zu einem erhöhten Sauerstoffangebot.
Durch Einnahme von Diltiazem können Angina pectoris-Anfälle in ihrer Häufigkeit gesenkt oder verhindert werden.
Darüber hinaus senkt Diltiazem erhöhte Blutdruckwerte, während ein normaler Blutdruck im allgemeinen nicht weiter gesenkt wird.


Anwendungsgebiete

- Vorbeugende und Dauerbehandlung bei verschiedenen Formen der Angina pectoris
- Dauerbehandlung des Bluthochdrucks


Art der Anwendung

Nehmen Sie die Kapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor dem Frühstück ein.


Dosierung

Für die Behandlung stehen Filmtabletten zu 60 mg/90 mg/180 mg und Kapseln zu 240 mg zur Verfügung.

Die Dosierung soll individuell und nach dem Schweregrad der Erkrankung erfolgen. Halten Sie sich daher genau an die Anweisungen Ihres Arztes.

Bluthochdruck
Anfangsdosis 1 x täglich morgens 120 mg (2 Filmtabletten zu 60 mg). Falls erforderlich, kann die Dosis in etwa 3 - 4 wöchigen Intervallen schrittweise auf 1 x täglich morgens
180 mg (1 Filmtablette zu 180 mg), 240 mg (1 Kapsel zu 240 mg) und maximal auf 1 x täglich morgens 360 mg (2 Filmtabletten zu 180 mg) gesteigert werden.

Angina pectoris
Anfangsdosis 1 x täglich morgens 2 Filmtabletten zu 90 mg. Falls erforderlich kann die Dosis in etwa 3 - 4 wöchigen Intervallen schrittweise auf 1 x täglich morgens 240 mg (1 Kapsel zu 240 mg) und maximal auf 1 x täglich morgens 360 mg (4 Filmtabletten zu 90 mg) gesteigert werden.

Wenn Sie eine stark eingeschränkte Leberfunktion haben, wird der Arzt die Dosis entsprechend anpassen.


Gegenanzeigen

Das Präparat darf nicht eingenommen werden

- bei Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil des Präparates;
- bei verschiedenen Störungen der Herzfunktion, wie Herz-Kreislauf-Schock, frischem Herzinfarkt, mittelschwerer und schwerer Herzschwäche, bestimmten schweren Herzrhythmusstörungen (Erregungbildungs- und -leitungsstörungen wie Sick-Sinus, SA-Block oder AV-Block II. und III. Grades, außer bei Herzschrittmacherpatienten, WPW-Syndrom mit Vorhofflattern oder -flimmern);
- bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von Betablockern;
- von Kindern.

Vorsicht bei leichter Herzschwäche, bestimmten leichten Herzrhythmusstörungen (SA- oder AV-Block I. Grades), stark verlangsamtem Herzschlag (unter 50 Schlägen pro Minute), stark erniedrigtem Blutdruck (1. Wert unter 90) und schwerer Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion.

Schwangerschaft und Stillperiode

Diltiazem darf während der Schwangerschaft und Stillperiode nicht eingenommen werden. Bei Frauen im gebährfähigen Alter muß vor einer Diltiazem-Behandlung eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden.


Nebenwirkungen

Bei allgemein guter Verträglichkeit können folgende Nebenwirkungen auftreten:

- Herz-Kreislauf: verlangsamter oder unregelmäßiger Herzschlag, niedriger Blutdruck, Anschwellen der Knöchel bzw. Beine.

- Nervensystem: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit, Nervosität, Ameisenkribbeln.

- Verdauungstrakt: Übelkeit, Zahnfleischschwellung (sehr selten).

- Haut: Rötung, Lichtempfindlichkeit, allergische Reaktionen (siehe unten).

- Bewegungsapparat: Muskel- und Gelenkschmerzen.

- Hormonsystem: Brustdrüsenschwellung bei Männern (sehr selten).

- Immunsystem: allergische Reaktionen der Haut (Ausschlag, Juckreiz, in einzelnen Fällen schwere Hautreaktionen) und der Leber.


Wechselwirkungen

Diltiazem und andere Medikamente können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche Medikamente (auch selbstgekaufte) Sie noch einnehmen. Eine Wechselwirkung kann unter anderem mit folgenden Medikamenten auftreten:

- Herz-Kreislaufmittel, wie z.B. Herzglykoside und blutdrucksenkende Medikamente;
- bestimmte Mittel gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (z.B. Cimetidin);
- Beruhigungsmittel und bestimmte Mittel gegen Depressionen und Epilepsie.
- bestimmte Mittel zur Verhinderung einer Transplantatabstoßung (Cyclosporin A).

Gewöhnungseffekte

Wurden bisher nicht beobachtet.

Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung

- Melden Sie Ihrem Arzt erste Anzeichen von Nebenwirkungen sowie den Eintritt einer Schwangerschaft.
- Beenden Sie die Einnahme der Kapseln nicht von sich aus, sondern nur nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt.
- Bei älteren Patienten und solchen mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion sollten Blutdruck und Puls regelmäßig kontrolliert werden.
- Vor einer Operation sollte der Narkosearzt über die Behandlung mit Diltiazem informiert werden.
- Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

- Überdosierung
Falls Sie irrtümlich mehr Kapseln als verordnet eingenommen haben, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.

Hinweis für den Arzt

Toxische Symptome lassen sich ggf. durch i.v.-Gaben von 10 - 20 ml 10%-Kalzium-glukonat-Lösung behandeln. Bei massiver Überdosierung symptomatische Behandlung:

Blutdruckabfall
Geeignete Lagerung, Volumensubstitution, ggf. Dopamin, Dobutamin, Noradrenalin.

Bradykardie, AV-Block II. oder III. Grades
Atropin, Isoprenalin, Orciprenalin, ggf. Schrittmachertherapie.

Abnahme des Herzminutenvolumens oder Auftreten von Herzinsuffizienz
Herzglykoside, Dopamin, Dobutamin.

Herz-Kreislauf-Stillstand
Externe Herzmassage, künstliche Beatmung, EKG-Überwachung, nachfolgend intensivmedizinische Maßnahmen wie Defibrillation oder Schrittmachertherapie.

Eine Wirkstoffelimination durch Hämodialyse ist nicht möglich.

Verfalldatum beachten.

Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Packungsgrößen: 30 Stück

Lagerungshinweise: Lichtschutz erforderlich.
Nicht über 25°C lagern.

Bei Unklarheiten fachliche Beratung einholen.


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