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ARISTOCOR
Fachinformation      
ARISTOCORGebrauchsinformation

Aristocor® - Tabletten

Wirkstoff: Flecainid

Z.Nr.: 1-20057

Zusammensetzung:
1 Tablette enthält 100 mg Flecainidacetat, Quellstärke, Cellulose, Baumwollsamenöl, Magnesiumstearat, Carmellose.

Arzneiform: Tabletten

Packungsgrößen:
20 und 50 Stück

Pharmazeutisch-therapeutische Kategorie und Wirkungsweise:
Aristocor ist ein Medikament zur Behandlung unregelmäßiger Herztätigkeit und von anfallsartigem Herzjagen.

Zulassungsinhaber und Hersteller:
F. Joh. Kwizda Ges.m.b.H., Wien, in Lizenz von 3M Pharmaceuticals, USA.

Anwendungsgebiete:
Anfallsartiges Herzjagen, unregelmäßige Herztätigkeit.

Gegenanzeigen:
Aristocor darf nicht eingenommen werden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates
- Zustand nach Herzinfarkt, stark eingeschränkter Herzleistung
(außer bei Patienten mit bestimmten Störungen der Herztätigkeit)
- manifester Herzschwäche ohne gleichzeitige Behandlung
- Kollaps infolge Herzversagens außer durch eine Störung der Herzschlagfolge
bedingt
- starker Verlangsamung der Herztätigkeit
- höhergradigen Störungen der Herztätigkeit (falls kein Schrittmacher eingesetzt ist)
- ausgeprägten Störungen des Mineralhaushaltes (insbesondere Kaliummangel)
- ausgeprägt niedrigem Blutdruck
- bestimmten anderen Störungen der Herztätigkeit unter anderem auch solche, die
keine Krankheitserscheinungen verursachen
- Kindern, da noch zu wenig Erfahrungen vorhanden
- gleichzeitiger Anwendung von Aristocor und bestimmten anderen Medikamenten,
die die Herztätigkeit beeinflussen (sogenannte "Antiarrhythmika der Klasse Ia"
bzw. "Ca-Antagonisten") ist zu vermeiden.

Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- eingeschränkter Nierenfunktion
- Patienten, die Aristocor langsam abbauen und gleichzeitig eine eingeschränkte
Nierenfunktion haben
- eingeschränkter Leberfunktion
- Patienten mit Herzschrittmacher
- gleichzeitige Anwendung von "Amiodaron" (Medikament gegen Störungen der
Herztätigkeit) bzw. "Cimetidin" (Medikament gegen Magen-Darm-Geschwüre).

Schwangerschaft und Stillzeit:
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Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Während der Schwangerschaft sollte Aristocor nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes eingenommen werden, da Aristocor über die Plazenta in den Kreislauf des Kindes übertritt.
Während der Stillzeit soll abgestillt werden, da der Wirkstoff in geringer Menge in die Muttermilch übergeht.

Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung und besondere Warnhinweise:
Die Einstellung auf Aristocor soll bei allen Patienten im Krankenhaus erfolgen.
Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an anderen Krankheiten oder an einer Allergie leiden und noch andere Arzneimittel einnehmen, auch solche die Sie selbst gekauft haben, eine Schwangerschaft planen, schwanger sind oder stillen. Teilen Sie weiters mit, wenn während der Behandlung eine Schwangerschaft eintritt.
Ihr Arzt wird regelmäßig EKG-Kontrollen durchführen.
Störungen des Mineralhaushaltes (z.B. Kaliummangel) sind auszugleichen. Bitte befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes.
Ihr Arzt wird regelmäßige Blutkontrollen anordnen, die Sie befolgen sollen.
! Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Bei Auftreten von Sehstörungen oder Müdigkeit unter Aristocor-Anwendung kann gegebenenfalls das Reaktionsvermögen soweit verändert werden, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden kann. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Arzneispezialität für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Aristocor wurde Ihnen persönlich verordnet. Sie dürfen Aristocor keinesfalls an andere Personen weitergeben.

Wechselwirkungen:
Teilen Sie bitte Ihrem Arzt mit, welche anderen Medikamente Sie einnehmen, da eine mögliche Verstärkung oder Abschwächung der Wirkung oder unerwünschten Wirkung bei gleichzeitiger Einnahme von Aristocor und anderen Medikamenten auftreten kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Aristocor und
- Propranolol kann eine blutdrucksenkende Wirkung auftreten, die eine Dosisanpassung erforder- lich macht;
- Cimetidin oder Amiodaron wird Ihr Arzt die Dosierung entsprechend anpassen;
- Sotalol (Medikament gegen bestimmte Herz-Kreislauferkrankungen) kann die Wirkung von
Aristocor verstärkt werden;
- Aktivkohle kann die Aufnahme von Aristocor beeinträchtigt werden

Dosierung und Art der Anwendung:
Die Tabletten sind unzerkaut, zu oder nach den Mahlzeiten mit Flüssigkeit einzunehmen.

Die Behandlung mit Aristocor kann lebenswichtig sein; bitte halten Sie sich genau an die Anweisungen des Arztes!

Falls nicht anders verordnet, ist zu Behandlungsbeginn im Regelfall (bei Patienten um 70 kg Körpergewicht) je 1 Tablette morgens und abends einzunehmen. Für die Weiterbehandlung genügt häufig 2mal täglich 1/2 Tablette.
Bei nicht ausreichender Wirkung kann Ihr Arzt die Dosierung schrittweise im Abstand von mindestens 4 Tagen um je 1/2 Tablette bis auf maximal 2mal 2 Tabletten täglich erhöhen.
Bei Patienten mit von 70 kg stark abweichendem Körpergewicht wird eine Dosisanpassung vom Arzt durchgeführt.

Bei höhergradiger Herzschwäche oder Einschränkung der Nieren- oder Leberfunktion sowie bei älteren Patienten wird eine Anfangsdosierung von 2mal täglich 1/2 Tablette empfohlen; im Bedarfsfall kann diese Dosis vom Arzt schrittweise in Wochenabständen um 2mal täglich
1/4 Tablette auf höchstens 2mal 1 1/2 Tabletten pro Tag gesteigert werden.
Bei Patienten mit künstlichem Herzschrittmacher sowie bei gleichzeitiger Anwendung von Amiodaron oder Cimetidin beträgt die Anfangsdosis 2mal 1/2 Tablette. Die maximale Tagesdosis beträgt 2mal 1 Tablette.

Hören Sie keinesfalls mit der Einnahme von Aristocor auf, ohne Ihren Arzt zu fragen.
Falls Sie die Einnahme von Aristocor einmal vergessen haben, dürfen Sie diese nicht nachholen, indem Sie die Dosis bei der nächsten Einnahme verdoppeln. Nehmen Sie statt dessen einfach die folgende Dosis zur gewohnten Zeit ein.

Überdosierung
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Sollten Sie irrtümlich zuviele Tabletten von Aristocor eingenommen haben, können insbes. Verlangsamung oder andere Störungen der Herztätigkeit, erniedrigter Blutdruck (mit Benommenheit, Schwindel) bis Kollaps auftreten. Ihr Arzt sollte umgehend informiert werden. Falls die beschriebenen Anzeichen bei Ihnen auftreten sollten, legen Sie sich bitte nieder und befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes.

Nebenwirkungen:
Herz-Kreislaufsystem:
Eine vorher nicht auffällige Herzschwäche kann sich unter Aristocor verschlechtern, was sich in einer Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit äußert.
Selten erniedrigter/erhöhter Blutdruck, Ohnmacht, Kollaps infolge Herz- bzw. Kreislaufversagen, verschieden starke Schmerzen in der Herzgegend, die in die Umgebung ausstrahlen können, Verlangsamung/Beschleunigung der Herztätigkeit, verschiedene Arten von Störungen der Herztätig-
keit.
Haut:
Selten Haarausfall, Hautausschläge bzw. -rötungen, Juckreiz. Vereinzelt Lichtempfindlichkeits-
reaktion, Hautrötung mit Hitzegefühl und Gewebsschwellung.
Nervensystem:
Selten z.B. Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Kribbeln, Zittern, Krämpfe, Muskelzucken, Lähmungserscheinungen, Gangunsicherheit, Sprachstörungen, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Depression, Ängstlichkeit, Halluzinationen, Nervosität, Verlust des Erinnerungsvermögens.
Auge:
Selten Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen, Farbigsehen), Bindehautentzündung, Lichtüber- empfindlichkeit, Augenzittern.
Magen-Darm-Trakt:
Selten Magen-Darm-Störungen wie z.B. Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit usw.
Leber:
Selten Gelbsucht, Anstieg der Leberenzyme im Blut.
Atemwege:
Selten Atemnot.
Blutbild:
Selten Verminderung der Blutzellen evtl. mit Haut- oder Schleimhautblutungen.
Allgemeine Nebenwirkungen:
Selten Ohrensausen, Geschmackstörungen, erhöhter Blutzucker, Schwellung der Brust bei Männern, Fieber, Krankheitsgefühl, schnelle Ermüdbarkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwellung von Lippen und Zunge, erhöhte Harnausscheidung, herabgesetzte Libido, Impotenz, vermehrtes Schwitzen.
Falls diese oder andere Nebenwirkungen auftreten oder Sie andere Beschwerden haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Verfalldatum und Lagerung:
Verfalldatum beachten. Nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Datums nicht mehr verwenden.

Erstelldatum:
11/97

Bei Unklarheiten sollten Sie fachliche Beratung bei Ihrem Arzt oder Apotheker einholen.


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