Eigenschaften und Wirksamkeit:
Betamed wirkt angstlösend und streßabschirmend und schützt das Herz vor einem
überschießenden Antrieb durch das autonome Nervensystem.
Anwendungsgebiete:
Angst-Syndrome, die gleichermaßen durch psychische Symptome (wie Angst, Spannung, Unruhe) und vegetativ-somatische Beschwerden (wie insbesondere kardiovaskuläre Störun-gen) gekennzeichnet sind. Bei eindeutigem Überwiegen psychischer Symptome sollten Ben-zodiazepine allein, bei kardiovaskulären Erkrankungen ohne erkennbare psychische Kompo-nente bzw. bei Überwiegen somatischer Angstsymptome sollten Beta-Adrenolytika allein verwendet werden.
Art der Anwendung und Dosierung:
Mit Flüssigkeit einnehmen.
Die vom Arzt angeordnete Dosierung ist genau einzuhalten. Als Dosierungsrichtlinie gilt zu Beginn je 1 Tablette morgens und abends, bei Bedarf ist die Steigerung nach ärztlicher An-weisung auf 3 - 4 Tabletten täglich möglich.
Betamed soll im allgemeinen kurzzeitig angewendet werden, eine Behandlungsdauer von 4 - 6 Wochen ist zumeist ausreichend.
Gegenanzeigen:
Betamed darf nicht angewendet werden bei:
Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Betamed, bestimmten Herzrhythmusstörungen (AV-Block 2. und 3.Grades, Sick-Sinus-Syndrom außer bei Patienten mit Herzschrittmacher), stark verlangsamtem Puls, unbehandelter Herzschwäche, Herz-Kreislauf-Schock, Bluthoch-druck im Lungenkreislauf, Bronchialasthma und Bronchialasthma- ähnlichen Lungenerkran-kungen, gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Medikamenten gegen Depressionen (MAO-Hemmern) bzw. erhöhten Blutdruck (Kalziumantagonisten vom Verapamil- oder Dil-tiazemtyp).
Schwere krankhafte Muskelschwäche (Myasthenia gravis), akuter grüner Star, Delirien und Vergiftungen mit Alkohol, Psychopharmaka, oder anderen auf Gehirn und Nerven wirkenden Mitteln sowie Abhängigkeit von anderen Mitteln einschließlich Alkohol.
Vorsicht ist geboten bei Zuckerkrankheit, bestimmten Stoffwechselstörungen (metabolische Azidose), Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen, eingeschränkter Leber- und Nierenfunk-tion, schweren chronischen Lungen- und Herzfunktionsstörungen.
Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vor-geschichte sollte die Verordnung von Betamed nur nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung erfolgen.
Schwangerschaft und Stillperiode:
Betamed darf während der Schwangerschaft nur in unbedingt notwendigen Fällen und nur auf Anordnung des Arztes angewendet werden. Bei Anwendung während der Stillperiode wird Abstillen empfohlen.
Nebenwirkungen:
Betamed ist im allgemeinen gut verträglich. Vor allem zu Beginn können Magen-Darmstörungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung), Müdigkeit, Schwindel, Kopf-schmerz und Konzentrationsschwäche auftreten.
Vor allem in höheren Dosen kann es zu unerwünscht niedrigem Puls, starker Blutdrucksen-kung, Abnahme der Herzleistung, Atembeschwerden bzw. Auslösung von Asthmaanfällen, Auslösung bzw. Verstärkung von Durchblutungsstörungen (Kältegefühl in den Gliedmaßen, Kribbeln), und vor allem bei älteren Patienten zur Bewegungsstörungen kommen. Diese Ne-benwirkungen sind bei Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen und Gegenanzeigen nur selten zu erwarten.
Weiters können Depressionen und Schlafstörungen (lebhafte Träume), selten Mundtrocken-heit, trockene Augen, verwaschene Sprache, unwillkürlicher Harnverlust, Impotenz, Abnah-me sexueller Bedürfnisse, Überempfindlichkeitsreaktionen von Seiten der Haut und des Kno-chenmarks, Leberfunktionsstörungen, Allergien sowie paradoxe Reaktionen mit Erregung und Angst auftreten.
Betamed kann eine Schuppenflechte (Psoriasis) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verstärken oder zu schuppenflechteähnlichen Hauterscheinungen führen. Der Behandlungs-zeitraum bis zum Auftreten der Hauterscheinungen kann von wenigen Wochen bis zu Jahren betragen.
Darüberhinaus kann es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels (vor allem bei Diabetikern) oder zu einer Veränderung des Blutfettspiegels kommen.
Wechselwirkungen:
Teilen Sie bitte Ihrem Arzt mit, welche anderen Medikamente Sie einnehmen, da eine mögli-che Verstärkung oder Abschwächung der Wirkung oder unerwünschten Wirkung bei gleich-zeitiger Einnahme von Betamed und anderen Medikamenten auftreten kann.
Wechselwirkungen können auftreten bei gemeinsamer Einnahme von Betamed und anderen herzkreislaufwirksamen Präparaten (z.B. Herzglykoside, andere blutdrucksenkende Mittel), Schlaf- und Beruhigungsmittel, Narkosemittel, entzündungshemmenden bzw. schmerzstillen-den Arzneimittel (z.B. Indometacin), Präparaten, die bei Asthma (z.B. Theophyllin), Zucker-krankheit (z.B. Insulin), Migräne angewendet werden; Arzneimittel zur Behandlung von Ma-gen-Darm-Geschwüren (z.B. Cimetidin), Tuberkulose, Epilepsie (Phenytoin), Mittel zur Al-koholentwöhnung (Disulfiram).
Bei gleichzeitigem Alkoholgenuß kann es zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wir-kung kommen.
Gewöhnungseffekte:
Nach längerdauernder Einnahme von Betamed kann sich unter Umständen ein Abhängig-keitsgefühl entwickeln. Es empfiehlt sich daher bei Therapiebeendigung nach längerer Ein-nahme eine schrittweise Verminderung der Dosis.
Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung:
Informieren Sie Ihren Arzt, falls während der Behandlung mit Betamed Nebenwirkungen auf-treten, falls Sie schwanger werden oder stillen. Die Behandlung darf nicht eigenmächtig, son-dern nur nach Rücksprache mit dem Arzt abgebrochen werden. Sollten Sie sich einer Operati-on unterziehen müssen, ist der Anästhesist über die Einnahme von Betamed zu informieren.
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Hinweis für den Arzt
Bei Auftreten kardialer Komplikationen, bei Bronchospasmus oder bei Überdosierungen
0,5 - 4 mg Orciprenalin (z.B. Alupent) i.v. oder 1 - 5 (max. 10) mg Glucagon i.v..
Bei Bronchospasmus: ß2-Sympathomimetika, Theophyllin.
Bei ausgeprägter Bradykardie 0,5 - 2 mg Atropin-Sulfat i.v.
Packungsgrößen:
20 und 50 Tabletten
Lagerungshinweis:
Vor Licht geschützt aufbewahren.