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Lisinopril Interpharm HCT 20/25 mg
LISINOPRIL HCT IN 20/25Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften)

1.) Bezeichnung:
Lisinopril/HCT "Interpharm" 20 mg/25 mg-Tabletten

2.) Zusammensetzung (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge):
1 Tablette enthält 20 mg Lisinopril und 25 mg Hydrochlorothiazid.

3.) Darreichungsform: Tabletten

4.) Klinische Angaben:
4.1.) Anwendungsgebiete:
Hypertonie, wenn eine Monotherapie mit Lisinopril oder einem anderen ACE-Hemmer keinen ausreichenden Behandlungserfolg gezeigt hat.

4.2) Dosierung, Art und Dauer der Anwendung:
Die Dosierung von Lisinopril/HCT "Interpharm" sollte primär auf den mit Lisinopril oder ande-ren ACE-Hemmern gemachten Erfahrungen basieren.
Hypertonie:
Bei Hypertonie beträgt die übliche Dosierung einmal täglich 1 Tablette.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Lisinopril/HCT "Interpharm" soll Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin-Clearance von <80 ml/min. und >30 ml/min.) erst dann verabreicht werden, nachdem eine Do-sistitration mit den Einzelkomponenten den Bedarf einer Dosis, wie sie in der Kombinationstab-lette vorliegt, gezeigt hat. In diesen Fällen beträgt die empfohlene Anfangsdosierung bei alleini-gem Einsatz von Lisinopril 5 bis 10 mg. Die Dosis von Lisinopril/HCT "Interpharm" soll so niedrig wie möglich gehalten werden. Die Kreatinin-Clearance kann aus dem Serumkreatinin mittels folgender Formel ermittelt werden:

Männer:
Kreatinin-Clearance = Körpergewicht (kg) x (140-Alter)
72 x Serumkreatinin (mg %)

Frauen:
Obiger Wert ist mit dem Faktor 0,85 zu multiplizieren.

Art der Anwendung
Die Tabletten können vor, während oder nach den Mahlzeiten mit Flüssigkeit eingenommen wer-den, da die Resorption unabhängig von der Nahrungsaufnahme erfolgt.

Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

4.3.) Gegenanzeigen:
· Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile oder Sulfonamid-Derivate.
· Angioneurotisches Ödem in der Anamnese in Zusammenhang mit der Einnahme eines Angiotensin-Converting-Enzymhemmers.
· Anurie bzw. Kreatinin-Clearance <30 ml/min
· beidseitige Nierenarterienstenose bzw. Nierenarterienstenose bei einer Einzelniere
· Schwangerschaft: Der Einsatz von Lisinopril ist während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert
· Stillperiode: Vor Verabreichung von Lisinopril/HCT "Interpharm" -Tabletten sollte abgestillt werden
· Anwendung bei Kindern:
Lisinopril/HCT "Interpharm" soll Kindern nicht verabreicht werden, da über diese Alters-gruppe noch keine Untersuchungen vorliegen.


4.4.) Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsicht ist geboten bei:
· Patienten mit ischämischen Herzerkrankungen oder zerebrovaskulären Erkrankungen (siehe "Nebenwirkungen" und "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"),
· eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <80 ml/Min., siehe "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"),
· gleichzeitiger Einnahme kaliumsparender Diuretika bei Nierenfunktionseinschränkung (außer bei Hypokaliämie, siehe Wechselwirkungen ),
· Zustand nach Nierentransplantation,
· Vorliegen einer Psoriasis oder gestörten Immunreaktion

Der Arzt soll unbedingt über die vorangegangene Therapie informiert sein. Die Behandlung mit Lisinopril/HCT "Interpharm" bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Insbesondere bei vorangegangener Diuretikamonotherapie bzw. bei Kochsalzrestriktion darf nicht unmittelbar auf das Kombinationspräparat Lisinopril/HCT "Interpharm" umgestellt werden (Gefahr verstärkter Blutdrucksenkung). In diesen Fällen sollte das Diuretikum 2 bis 3 Tage abge-setzt oder zumindest die Dosis reduziert werden, und es muss mit einer niedrigen Dosis von Lisi-nopril (2,5-5mg) begonnen werden, um die Initialwirkung auf den Blutdruck festzustellen.
Hypotonie sowie Elektrolyt- und Flüssigkeitsbilanz:
Wie bei jeder blutdrucksenkenden Therapie kann bei einigen Patienten eine symptomatische Hy-potonie auftreten. Besondere Vorsicht ist bei Verabreichung an Patienten mit ischämischen Herzerkrankungen oder zerebrovaskulären Erkrankungen geboten, da bei diesen Patienten ein exzessiver Blutdruckabfall einen Herzinfarkt oder zerebrovaskuläre Zwischenfälle auslösen konnte.
Kontrollen der Nierenfunktion und des Serumkaliums sind vor und während der Therapie, insbe-sondere bei eingeschränkter Nierenfunktion, anzuraten.
Die Patienten sollten auf klinische Anzeichen von Flüssigkeits- oder Elektrolytstörungen, z.B. Volumenmangel, Hyponatriämie, hypochlorämische Alkalose, Hypomagnesiämie oder Hypoka-liämie beobachtet werden, welche insbesondere im Verlauf von Diarrhoen oder Erbrechen oder bei Vorbehandlung mit Diuretika auftreten können. Eine Hypokaliämie kann zu einer Digitali-sunverträglichkeit führen.
Lisinopril/HCT "Interpharm" soll Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin-Clearance von <80 ml/min. und >30 ml/min.) erst dann verabreicht werden nachdem eine Do-sistitration mit den Einzelkomponenten den Bedarf einer Dosis, wie sie in der Kombinationstab-lette vorliegt, gezeigt hat.
Bei gleichzeitiger Gabe von Lisinopril und einem Diuretikum wurde bei einigen Hypertonie-Patienten mit keiner offensichtlich vorbestehenden renalen Erkrankung ein im allgemeinen leich-ter und vorübergehender Anstieg der BUN- und Serumkreatinin-Werte beobachtet. Bei Auftreten dieser Erscheinungen während einer Therapie mit Lisinopril/HCT "Interpharm" sollte die Kom-bination abgesetzt werden. Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit reduzierten Dosen oder die Verabreichung einer Einzelkomponente ist möglich.
Lebererkrankungen:
Thiazide sollten bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder progressiven Lebererkran-kungen mit Vorsicht verabreicht werden, da geringfügige Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichtes ein Leberkoma auslösen können.
Metabole und endokrine Wirkungen:
Eine Thiazidbehandlung kann die Glukosetoleranz beeinträchtigen. Dosisanpassungen der Anti-diabetika, einschließlich Insulin, können erforderlich werden.
Thiazide können die Kalziumausscheidung über den Urin verringern sowie einen intermittieren-den und leichten Anstieg des Serum-Kalziums verursachen. Eine ausgeprägte Hyperkalziämie kann ein Hinweis auf einen maskierten Hyperparathyreoidismus sein.
Eine Thiazidtherapie kann bei gewissen Patienten die Entwicklung einer Hyperurikämie und/oder Gicht auslösen. Lisinopril kann jedoch die Harnsäureausscheidung im Urin erhöhen und dadurch die hyperurikämische Wirkung von Hydrochlorothiazid abschwächen.
Überempfindlichkeit/Angioneurotisches Ödem:
Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern - einschließlich Lisinopril - behandelt wurden, sind selten angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder des Larynx beobachtet worden. Lisinopril sollte in diesen Fällen sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung verschwunden ist. Bei Schwellungen, die auf Gesicht und Lippen beschränkt waren, besserte sich der Zustand im allgemeinen ohne Behand-lung, wenngleich Antihistaminika zur Linderung der Symptome nützlich waren.
Ein angioneurotisches Ödem mit auftretenden Larynxödem kann lebensbedrohlich sein. Wenn Zunge, Glottis oder Larynx betroffen sind, besteht die Gefahr einer Atemwegsobstruktion, und es sollten sofort entsprechende medizinische Maßnahmen ergriffen werden.
Bei Patienten mit angioneurotischen Ödemen in der Anamnese, die in keinem Zusammenhang mit ACE-Hemmern stehen, kann während einer Therapie mit ACE-Hemmern ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von angioneurotischen Ödemen bestehen.
Desensibilisierung gegen Bienen- und Wespengift:
Bei Anwendung von ACE-Hemmern im Rahmen einer Desensibilisierung gegen tierische Gifte (oder nach Insektenstichen) traten selten lebensbedrohende anaphylaktoide Reaktionen auf. Diese Reaktionen können durch vorübergehendes Absetzen des ACE-Hemmers vor jeder Desensibili-sierung vermieden werden.
LDL-Apherese:
Bei Anwendung von ACE-Hemmern traten während einer LDL-Apherese mit Dextransulfat zur Therapie einer schweren Hypercholesterinämie lebensbedrohende anaphylaktoide Reaktionen auf. Diese Reaktionen können durch vorübergehendes Absetzen des ACE-Hemmers vor jeder Apherese vermieden werden.
Husten:
Das Auftreten von Husten wurde in Zusammenhang mit ACE-Hemmern beobachtet. Charakteris-tischerweise ist der Husten nicht eitrig und persistierend und verschwindet nach Absetzen der Therapie. Bei der Differentialdiagnose von Husten sollte die Möglichkeit eines durch ACE-Hemmer induzierten Hustens in Betracht gezogen werden.

Hämodialyse:
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Polyacrylnitrilmetalylsulfonat-High-flux-Membranen im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, daß anaphylaktoide Reakti-onen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock) auftreten. Diese Kombination muß daher vermieden werden, entweder durch den Gebrauch anderer Arzneimittel gegen den hohen Blutdruck bzw. die Herzinsuffizienz oder durch die Anwendung anderer Membranen bei der Dia-lyse.
Bei Patienten mit oder ohne Anamnese einer Allergie oder Bronchialasthma können unter Thia-ziden Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
Gegebenenfalls werden Kontrollen der Stoffwechselparameter und des Blutbildes empfohlen.
Anwendung bei älteren Patienten:
In klinischen Studien waren die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei gleichzeitiger Verabrei-chung von Lisinopril und Hydrochlorothiazid bei älteren Hypertonikern ähnlich jener bei Jünge-ren.


4.5.) Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:
· Andere antihypertensive Therapien bzw. Vasodilatatoren:
Additive blutdrucksenkende Wirkungen können bei gleichzeitiger Verabreichung von Lisi-nopril/HCT "Interpharm" mit anderen Antihypertensiva auftreten.
· Serumkalium:
Der durch Diuretika hervorgerufene Kaliumverlust wird gewöhnlich durch die Wirkung von Lisinopril abgeschwächt. Die Serumkaliumwerte bleiben im allgemeinen innerhalb der Normwerte.
Der Einsatz von Kaliumsupplementen oder kaliumsparenden Diuretika kann andererseits ins-besondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu einer signifikanten Erhöhung der Serumkaliumwerte führen.
· Lithium:
Lithium soll generell nicht mit Diuretika oder ACE-Hemmern gemeinsam verabreicht wer-den. Diuretika und ACE-Hemmer reduzieren die renale Clearance von Lithium und erhöhen das Risiko einer Lithiumintoxikation.
· Bei chirurgischen Eingriffen oder während einer Anästhesie mit hypotensiven Narkotika kann
es zu einer Hypotonie kommen. Dies kann durch Flüssigkeitszufuhr (physiologische Koch-salzlösung) korrigiert werden.
· Acetylsalicylsäure (Dosis >300mg täglich), Ibuprofen, Indometacin und andere nichtsteroida-le Antirheumatika können bei gleichzeitiger Verabreichung die antihypertensive Wirkung von Lisinopril vermindern.
· Nach gleichzeitiger Anwendung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln wurde in Einzelfäl-len über eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung berichtet.
Thiazide können mit folgenden Substanzen zu Interaktionen führen:
· Psychopharmaka können zu einer Potenzierung orthostatischer Reaktionen führen
· Kortikosteroide und ACTH können zu verstärkten Elektrolytverlusten, insbesondere zu Hypokaliämie, führen.
· Orale Antidiabetika und Insulin: eine Dosisanpassung des Antidiabetikums/lnsulins kann er-forderlich sein.
· Nichtsteroidale Antirheumatika: bei einigen Patienten kann die Verabreichung nichtsteroida-ler Antirheumatika die diuretische, natriuretische und antihypertensive Wirkung von Diureti-ka vermindern.
Wechselwirkungen mit Laborwerten:
Vor Bestimmung der Nebenschilddrüsenfunktion ist Lisinopril/HCT "Interpharm" abzusetzen.
Hinweis: Lisinopril/HCT "Interpharm" nicht zusammen mit Polyacrylnitrilmetalylsulfonat-High-flux-Membranen anwenden, siehe auch "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die An-wendung".

4.6.) Schwangerschaft und Stillzeit:
Schwangerschaft:
Der Einsatz von Lisinopril ist während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert. Bei Ein-tritt einer Schwangerschaft ist die Therapie abzusetzen.
Stillzeit:
Vor Verabreichung von Lisinopril/HCT "Interpharm" sollte abgestillt werden.

4.7.) Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Die Reaktionsfähigkeit kann individuell unterschiedlich beeinträchtigt werden. Dies gilt in ver-stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alko-hol.

4.8.) Nebenwirkungen:
Lisinopril/HCT "Interpharm" wird im allgemeinen gut vertragen. In klinischen Studien waren die Nebenwirkungen im allgemeinen leicht und vorübergehend und erforderten in den meisten Fällen keine Unterbrechung der Therapie.
Häufig wurde über Schwindel und Kopfschmerzen berichtet.
Selten traten auf:
Trockener Husten, Müdigkeit, Hypotonie einschließlich orthostatische Dysregulationen, Synko-pe, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, trockener Mund, Hautausschlag, Gicht, Palpitation, Brust-schmerzen, Muskelkrämpfe und Schwäche, Parästhesien, Asthenie, Impotenz.
Vereinzelt wurde berichtet:
Nierenversagen, psoriasiforme Exantheme.
Es wurde über das Auftreten eines Symptomenkomplexes berichtet, bei welchem Fieber, ein po-sitiver ANA-Titer, eine erhöhte Blutsenkung, Arthralgie/Arthritis, Myalgie, Vaskulitis, Eosi-nophilie und Leukocytose auftreten können. Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit oder andere dermatologische Manifestationen können auftreten.
Nierenfunktion:
Es wurde eine vorübergehende Erhöhung der BUN-Werte und des Serumkreatinins beobachtet, die nach Absetzen von Lisinopril reversibel war. Eine Dosisreduktion oder ein Absetzen des Prä-parates kann erforderlich werden. Bei einigen Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose bei Einzelniere, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion wurde ein Ansteigen des BUN-Wertes und des Serumkreatinins beobachtet. Dies war nach Absetzen im allgemeinen reversibel.
Überempfindlichkeit/Angioneurotisches Ödem:
In einzelnen Fällen wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen, angioneurotisches Ödem mit Schwellung von Gesicht, Extremitäten, Lippen, Zunge und Glottis bzw. Larynx gemeinsam mit schwerer Dyspnoe berichtet (siehe "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwen- dung").

Labortests:
Laborwertabweichungen waren selten von klinischer Bedeutung.
In seltenen Fallen wurden Hyperglykämie, Hyperurikämie, Hypokaliämie bzw. Hyperkaliämie beobachtet.
Anstiege der Leberenzyme und/oder des Bilirubins wurden beobachtet, es konnte jedoch kein ursächlicher Zusammenhang mit Lisinopril/HCT "Interpharm" gesichert werden. Über ein Ab-sinken der Werte für Hämoglobin und Hämatokrit wurde berichtet.
Unter einer Monotherapie mit Lisinopril (Patienten mit Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz) wurden bisher folgende Nebenwirkungen berichtet, die unter Lisinopril/HCT "Interpharm" bis-her nicht beobachtet wurden: Herzinfarkt oder zerebrovaskulärer Zwischenfall wahrscheinlich sekundär nach exzessiver Hypotonie bei Patienten mit hohem Risiko, Tachykardie, Bauch-schmerzen, Stimmungsschwankungen, Verwirrungszustand, Flush, Urtikaria, Schweißausbruch, Urämie, Oligurie/Anurie, Nierenfunktionsstörung, Hepatitis (hepatozellulär oder cholestatisch), Ikterus.
Unter Hydrochlorothiazid wurden bei unterschiedlichen Dosierungen bisher folgende Neben-wirkungen berichtet, die unter Lisinopril/HCT "Interpharm" bisher nicht beobachtet wurden:
Anorexie, Magenirritation, Obstipation, Gelbsucht (intrahepatische, cholestatische Gelbsucht), Pankreatitis, Sialoadenitis, Leukopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie, hämolytische A-nämie, Thrombopenie, Purpura, Lichtempfindlichkeit, Xanthopsie, vorübergehende Sehstörun-gen, Fieber, Urtikaria, nekrotisierende Angiitis (kutane Vaskulitis), Atemnot (einschließlich Pneumonitis und Lungenödem), interstitielle Nephritis, anaphylaktische Reaktion, Glykosurie, Unruhe, Muskelspasmus, Elektrolytstörungen einschließlich Hyponatriamie. Anstiege der Cho-lesterin- und Triglyzeridwerte. Über Exazerbation und Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes wurde bei Anwendung von Thiaziden berichtet.

4.9.) Überdosierung:
Bei Auftreten einer Hypotonie bzw. bei Überdosierung soll der Patient flach gelagert und - falls erforderlich - eine intravenöse Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung durchgeführt wer-den. Eine vorübergehend auftretende Hypotonie stellt für weitere Dosisgaben keine Kontraindikation dar. Nach Wiederherstellung des effektiven Blutvolumens und Blutdrucks kann die Therapie unter Dosisreduzierung fortgesetzt oder eine der Einzelkomponenten entsprechend weiterverwendet werden. Gegebenenfalls kann eine Korrektur der Elektrolyte notwendig sein. Lisinopril kann mittels Hämodialyse entfernt werden.

5.) Pharmakologische Eigenschaften:
5.1.) Pharmakodynamische Eigenschaften:
Pharmakotherapeutische Gruppe: Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer + Diuretikum
ATC-Code: C09BA03
Lisinopril/HCT "Interpharm" ist die Kombination eines Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmers (Lisinopril) mit einem Diuretikum (Hydrochlorothiazid). Lisinopril und Hydrochlo-rothiazid wirken durch verschiedene komplementäre Mechanismen blutdrucksenkend.
Lisinopril ist ein hochspezifischer Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzyms und enthält kei-ne Sulfhydrylgruppe. Durch Hemmung von ACE kommt es zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II und zu einer Abnahme der Aldosteronsekretion.
Hydrochlorothiazid hemmt die aktive Natriumresorption hauptsächlich in den distalen Nierentu-buli und fördert die Ausscheidung von Natrium, Chlorid und Wasser.
Lisinopril/HCT "Interpharm" ist bei der Behandlung der Hypertonie wirksam. Die blutdrucksen-kende Wirkung beider Komponenten ist additiv. Auf Lisinopril/HCT "Interpharm" spricht ein höherer Prozentsatz der Hypertonie-Patienten zufriedenstellend an als auf eine der Einzelkompo-nenten.
Die blutdrucksenkende Wirkung tritt nach ca. 1 - 2 Stunden ein und hält mindestens 24 Stunden an.

5.2.) Pharmakokinetische Eigenschaften:
Lisinopril wird nach oraler Verabreichung resorbiert, wird nicht metabolisiert und primär über die Niere ausgeschieden. Bei Probanden mit normaler Nierenfunktion beträgt die kumulative Halbwertszeit - nach mehrmaliger oraler Verabreichung von Lisinopril - etwa 12 Stunden. Hy-drochlorothiazid wird nicht metabolisiert, sondern rasch über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisreduktion zu beachten (siehe "Dosie-rung").

5.3.) Präklinische Daten zur Sicherheit:
Lisinopril:
In Toxizitätsstudien waren die hauptsächlichen Toxizitätszeichen Veränderungen der Nieren-
funktion. Mutagene Eigenschaften wurden nicht festgestellt. Kanzerogenitätsstudien zeigten kei-nen Hinweis auf Kanzerogenität. Reproduktionsstudien ergaben in humantherapeutischen Dosen kein embryotoxisches oder teratogenes Potential.

Hydrochlorothiazid:
Hydrochlorothiazid erwies sich in Toxizitätsuntersuchungen als relativ gering toxisch.
In Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität zeigten sich außer Verände-rungen im Elektrolytgleichgewicht keine auffälligen Befunde. Eine kanzerogene Wirkung der Substanz konnte dabei nicht nachgewiesen werden. Mutagenitätstests verliefen negativ.
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wir-kung.

Lisinopril - Hydrochlorothiazid:
In Toxizitätsstudien zeigte sich eine Potenzierung der toxischen Wirkung bei gemeinsamer Gabe von Lisinopril und Hydrochlorothiazid. In therapeutischen Dosen sind diese toxischen Wirkun-gen bei gemeinsamer Gabe von Lisinopril und Hydrochlorothiazid beim Menschen nicht zu er-warten. Lisinopril und Hydrochlorothiazid zeigten in der Kombination keine relevanten mutage-nen Wirkungen.

6.) Pharmazeutische Angaben:
6.1.) Hilfsstoffe:
Kalziumhydrogenphosphat, Mannitol, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Magnesiumstearat, Eisenoxid gelb (E172), Eisenoxid rot (E172).

6.2.) Inkompatibilitäten:
Keine Angaben.


6.3.) Dauer der Haltbarkeit:
30 Monate.

6.4) Besondere Lagerungshinweise:
Nicht über 25° C lagern. Lichtschutz erforderlich.


6.5.) Art und Inhalt des Behältnisses:
Blisterpackung mit 28 Stück.

6.6.) Hinweise für die Handhabung:
Keine Angaben.

7.) Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers:
Interpharm ProduktionsgmbH, Dr.Karl Lueger-Ring 6, 1010 Wien

8.) Zulassungsnummer: 1-25149

9.) Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 11.11.2003

10.) Stand der Information: 10/2003

11.) Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht:
Rezept- und apothekenpflichtig.

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